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Newsletter 268

Liebe Patinnen und Paten, liebe Aktive, liebe Freunde des Kreis Migration!

Wie wir im NL von letzter Woche schon berichtet haben, werden seit dem 2.5. diverse Entscheidungen des Landrats und des Landratsamts, unsere Flüchtlinge hier in Bad Aibling betreffend, umgesetzt.

„Räumung“ der Container 1 und 2 durch das LRA

  • Ankündigung der Räumung durch das LRA durch einen Aushang am 02.05.22 am Container 1 und 2, ohne Information an den Kreis Migration oder den Bürgermeister
  • schriftliche Mitteilung an die betroffenen Bewohner am 04.05.22,
  • Räumung am 06.05.22

Wir haben fast 2 Wochen vergebens darum gekämpft, dass es hier zu einer anderen Entscheidung seitens Landrats Otto Lederer und des Landratsamts kommt. Wir haben von Anfang an auch unseren Bürgermeister Stephan Schlier mit einbezogen.

Für die jetzigen Bewohner der Containerhäuser 1 und 2 bedauern wir es sehr, dass es trotz der Unterstützung der Paten, des Vorstandes und einiger Helfer nicht gelungen ist, das LRA zu einer anderen Entscheidung zu bewegen. Wir haben intensive, lange und sehr anstrengende Gespräche geführt, die leider nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben.

Die Folgen für die bisherigen Bewohner der Containerhäuser 1 und 2

Leider verschlechtert sich für viele der Flüchtlinge, die schon seit Jahren hier sind, die Wohnsituation erheblich, da die verbleibenden im Container 3 „verdichtet“ werden, das heißt, die Zimmer werden maximal belegt. Das führt zu unerträglichen Wohnsituationen.

Die Familien, die bisher den Container 1 bewohnten, wurden im Umkreis von 20-40 km von Bad Aibling entfernt verteilt, teilweise mit schlechter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

Sie verloren so, von einem Tag auf den anderen Tag, sämtliche sozialen Kontakte, die über die Jahre in Aibling aufgebaut wurden, Schul- und Kindergartenplätze, Therapieplätze, Zugehörigkeit in Sportvereinen, freiwillige Feuerwehr etc. und es stehen, besonders in Notsituationen, keine Helfer vom Kreis Migration mehr zur Verfügung.

Für einige der „geräumten“ Bewohner geht es soweit, dass nicht sichergestellt ist, ob sie ihren Arbeitsplatz behalten können, da oftmals ihr Schichtdienst nicht mit dem ÖPNV zusammenpasst.

Die neuen Bewohner der Container 1 und 2

Wir begrüßen es sehr, dass den neuankommenden Ukraine-Flüchtlingen in der Container-Anlage in der Krankenhausstraße integrative Angebote seitens Landratsamt gemacht werden, denn von den derzeit knapp 200 Sinti und Roma im Landkreis sollen bis zu 150 dort untergebracht werden.

Auch für sie wird der Platz in den Containern „verdichtet“.

Wie geht es weiter?

Wir werden uns selbstverständlich weiter um alle Flüchtlinge in Bad Aibling mit dem gleichen Einsatz, unabhängig von ihrem äußeren Erscheinungsbild, der Hautfarbe, Herkunft, Ethnie, Nationalität oder Religion kümmern.

Allerdings werden wir unsere Kräfte gut einteilen müssen. 

  • Wir sind für unsere „alten“ Flüchtlinge oftmals der einzige verbleibende integrative Kontakt und dürfen sie daher nicht im Regen stehen lassen, auch wenn sie jetzt nicht mehr in Aibling wohnen.
  • Wir haben im Container 3 wieder eine sehr angespannte Situation, wenn sich z.B. 4 arbeitende oder in Ausbildung stehende junge Männer dauerhaft 1 Zimmer teilen müssen.
  • Wir unterstützen Flüchtlinge in Gastfamilien und in neu vom LRA angemieteten Wohnungen.
  • Wir haben die ca. 150 Neuzugänge in den Containern 1 und 2 die den Volksgruppen der Sinti und Roma aus der Ukraine angehören.

Es gibt also weiter viel zu tun, auch wenn die Turnhalle wieder leer ist.

Pressemitteilung Landratsamt

Da nicht jeder den OVB, bzw. die AIB-Stimme liest hier die Pressemitteilung – für euch zur Info:

Zwei Sporthallen werden geräumt

12 Mai 2022

Aus der Sporthalle in Bruckmühl ziehen heute (12.05.22) die letzten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus. Wie das Landratsamt Rosenheim mitteilt, sollen auch die in der Sporthalle in Bad Aibling untergebrachten Ukraine-Flüchtlinge noch im Mai eine neue Bleibe erhalten. Die beiden Hallen werden wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung gestellt.

Sporthallen als Notunterkünfte stellen nur eine vorübergehende Lösung dar. Um den Geflüchteten eine ihnen würdige Unterbringung zu ermöglichen, bemüht sich der Landkreis Rosenheim seit Wochen, Privatunterkünfte anzumieten. Dies gestaltet sich bei einer Minderheit schwierig, nämlich den Angehörigen der Volksgruppen der Sinti und Roma. Daher sollen sie, soweit das möglich ist, auf landkreiseigene Grundstücke und Unterkünfte aufgeteilt werden.

Dazu gehört die Flüchtlingsunterkunft in der Krankenhausstraße in Bad Aibling. Voraussichtlich noch heute (12.05.22) werden dort die ersten einziehen. Derzeit ist geplant, zwei der drei Container für die Angehörigen der Volksgruppen der Sinti und Roma aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Daher musste und muss ein Teil der Bewohner umziehen. Für viele der bisher dort lebenden Flüchtlinge bedeutet der Umzug eine Verbesserung ihrer Wohnsituation, denn sie können in Wohnungen einziehen.

Den neuankommenden Ukraine-Flüchtlingen in der Unterkunft in der Krankenhausstraße in Bad Aibling sollen integrative Angebote gemacht werden. Aktuell halten sich im Landkreis Rosenheim rund 2.500 Flüchtlinge auf, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland flohen. Knapp 200 davon gehören den Volksgruppen der Sinti und Roma an.

Passt bitte auf euch auf und bleibt gesund!

Herzliche Grüße Petra, Barbara, Susanne im Namen des Vorstands

Kreis Migration Bad Aibling e.V.